Amtliche Bekanntmachungen
17.08.2011
Gemeinderat gibt grünes Licht für Photovoltaikanlage
- © Hans Petersen
Zwischen Autobahn und Bundesbahntrasse entsteht ein 35 ha großes Solarfeld das noch in diesem Jahr ans Netz gehen soll.
In einer gut besuchten öffentlichen Gemeinderatssitzung im Barderup-Krug wurde mit Stimmenmehrheit der Bau einer ca. 35 ha großen Photovoltaikanlage beschlossen. Die 275 cm hohen Module, mit einer Traufhöhe von 80 cm, sollen Strom für 3760 Haushalte oder etwa 10400 Einwohner erzeugen. Die Einsparung an CO² beträgt ca. 8600 to pro Jahr. Teile der Anlage sollen noch in diesem Jahr ans Netz gehen.
Vor der Abstimmung hatte Dipl. Ing. Thomas Bünz, der mit der Gesamtplanung beauftragt ist, den anwesenden Gemeinderatsmitgliedern und zahlreichen Bürgern den Stand der Planung und Genehmigungsverfahren detailliert vorgetragen. Von Seiten der beteiligten Behörden seien keine negativen Stellungnahmen erfolgt, erklärt Bünz. Die Arbeitsgemeinschaft 29, in der diverse Naturschutzverbände vereinigt sind, hätten zwar einige Einwände geltend gemacht, die aber durch kleine Änderungen in der Planung weitgehend ausgeräumt werden konnten. Von Seiten der betroffenen Bürger aus dem Bereich des Ortsteiles Barderup sind insgesamt 14 Stellungnahmen erfolgt, die von Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Idylle, Entwicklung zum Industriegebiet, Trennung von Ortsteilen, Verlust einer Pferdekoppel, Werteverlust von Immobilien bis hin zur Verstärkung der Schallimmissionen und Blendwirkung der Solarmodule reichen.
Auf Antrag eines Gemeinderatsmitgliedes erhielten die betroffenen Bürger nach der schriftlichen Eingabe noch einmal die Gelegenheit, sich mündlich vor der Abstimmung zu äußern und ihre Einwände zu diskutieren. Es konnten letztendlich zwar nicht alle Bedenken restlos ausgeräumt werden aber es zeichnete sich zum Schluss doch ein breiter Konsens ab. Die veränderten Pläne mit der Reduzierung der Bebauungsfläche von 54 ha auf 35 ha liegen 14 Tage lang zur Einsicht im Amtsgebäude Oeversee aus.
Abschließend appellierte Bürgermeister Hans-Heinrich Jensen-Hansen an die Ratsmitglieder, auch die finanzielle Lage der Gemeinde im Auge zu haben. Immerhin könnte bei guten Bedingungen eine 6-stellige Summe an Gewerbesteuern erwartet werden, mit der die Gemeinde zusätzliche Ausgaben z.B. für Kinderbetreuung, Schule und soziale Aufgaben bestreiten könnte. Allerdings sei es erforderlich, dass der Investor „Solarkontor Flensburg“ den Firmensitz für diese Investition in die Gemeinde Oeversee verlege, das werde vertraglich festgelegt.
Bild: Eine der Flächen für die Photovoltaikfelder
Wir danken Herrn Hans A. Petersen, Oeversee, freier Mitarbeiter des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, für die Zurverfügungstellung dieses Berichtes.