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  • Bild vom Pastorat Oeversee

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17.09.2011

20 Jahre Kurt und Erika Schrobachstiftung

Bild - 20 Jahre Kurt und Erika Schrobachstiftung
© Hans Petersen

Jubiläumsfeier mit zahlreichen Gästen wurde in der Akademie Sankelmark am Sankelmarker See gefeiert.

 „20 Jahre Schrobachstiftung – 20 Jahre Erfolgsgeschichte“, so beschreibt der Vorsitzende der Stiftung, Uwe Dierking, die von Kurt und Erika Schrobach im Jahre 1991 gegründete Institution zum nachhaltigen Schutz von Naturflächen und Wäldern in Schleswig-Holstein. „Ich will mit Zinsen der Natur zurück geben, was ich ihr in der Zeit als Spediteur habe nehmen müssen“, war der Leitspruch von Kurt Schrobach, der im Jahre 1999 im Alter von 85 Jahren verstorben ist. „Erika Schrobach kann aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an diesem Jubiläumsfest teilnehmen, dafür möchte ich ihre Tochter Gudrun Schrobach ganz herzlich begrüßen“, sagt Uwe Dierking. „Verlässlichkeit, Bescheidenheit, Unauffälligkeit und eine gute Portion Entschlossenheit der Gründer haben zu dem geführt, was die Stiftung heute ist: 2400 ha Land, davon 1000 ha Wald konnten  dem nachhaltigen Naturschutz zugeführt werden“. Das sei nur erreicht worden durch eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Kommunen, Verbänden und der Menschen. Hier seien vor allem genannt Werner Heydorn und Gerhard Beuck, auf deren Initiative der Naturschutzverein Obere Treenelandschaft im Jahre 2ooo gegründet worden sei und mit dem Naturschutzgroßprojekt europaweit Beachtung fand. Dank gelte auch der Landgesellschaft, dem Ministerium Landwirtschaft und Umwelt für die unkonventionelle Hilfen und Unterstützung. Seither habe sich die Stiftung zur größten privaten und gleichzeitig landesweit tätigen Naturschutz-Initiative entwickelt. Begonnen haben die Aktivitäten mit der Wiedervernässung der Pohnsdorfer Stauung bei Preetz. Es folgten weitere Projekte, die Kurt Schrobach  teilweise noch selbst initiieren konnte. „Es sind große Flächen und Wälder entstanden für den nachhaltigen Naturschutz, zum Schutz der Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt und für Menschen, die Sich erholen wollen und an der Natur erfreuen wollen“, schließt Uwe Dierking seine Ausführungen.
Der Vorsitzende des Naturschutzvereins Obere Treenelandschaft, Peter Lorenzen bedankt sich bei dem Vorstand der Schrobachstiftung für die stets gute und harmonische Zusammenarbeit in Sachen Naturschutz  und wünscht sich weiterhin eine harmonisches und erfolgreiches Wirken mit der Stiftung.
Der Bürgermeister der Gemeinde Oeversee, Hans-Heinrich Jensen-Hansen hebt vor allem die Arbeit von Werner Heydorn hervor, der erfolgreich die bestehenden Konflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft ausräumen konnte und Naturschutz mit der Landwirtschaft und den Menschen und nicht gegen sie erfolgreich durchsetzten konnte. „Ich wünsche der Schrobachstiftung weiterhin viel Erfolg, auch zum Wohle unserer Gemeinde und unserer Bürger“.
Dr. Juliane Rumpf, Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt, würdigt das große finanzielle Engagement der Stiftung, das zum Vorbild für Andere gereichen möge. „Ich bedanke mich im Namen der Landesregierung bei der Stiftung und bei den Mitarbeitern. Ohne die privaten Initiativen könnten wir unsere Ziele für „Natura 2000“ nie erreichen“, sagt die Ministerin. Der Naturschutzverein Obere Treenelandschaft sei mit ihren halboffenen Weidelandschaften im Naturschutzgebiet Vorreiter in Schleswig-Holstein und würde auch im Rahmen der „Natura 2000“ in Europa beachtet. „Wir haben das Naturschutzprojekt der Schrobachstiftung mit 6,2 Mio. Euro gefördert und werden auch weiterhin Fördermittel im Rahmen unserer Möglichkeiten gewähren“, verspricht die Ministerin. Naturschutz und Landwirtschaft solle weiter vernetzt werden, Naturschützer sollen Landwirtschaft als Partner sehen. „Wir hoffen, dass wir noch viele gemeinsame Projekte angehen können“, schließt  Juliane Rumpf ihr Grußwort.
Zum Abschluss stellt Dr. Cordelia Wiebe, Geschäftsführerin der Schrobachstiftung  in einem Power Point Vortrag die zum Jubiläum herausgegebene Broschüre „Wald-Natur-Schutz“ vor und weist darauf hin, dass die Jubiläumsfeier der Stiftung mit dem „Internationalen Jahr der Wälder“ zusammen fällt. „Ein Grund mehr, diesen Tag zusammen mit der Öffentlichkeit zu feiern“.
Unter der Führung der Mitarbeiter des Naturschutzvereins und der Förster der Region wurden die Besucher mit drei Bussen in die nahen „Fröruper Berge“ gefahren, wo bei einem ausgedehnten Spaziergang diverse Schutzprojekte im Wald vorgestellt und erläutert wurden. Ganz „zufällig“ begegneten die Naturfreunde im „Budschi Moor“ der 450 köpfigen Hüteschafherde der Schäferin Angela Dornis bei ihrer täglichen Arbeit.

Foto 1: Eintreffen der Gäste; v.l. Erika Lenz (Vorstandsmitglied), Gudrun Schrobach, Dr. Julia Rumpf, Uwe Dierking, Dr. Cordelia Wiebe.
Foto 2: Waldbegehung; Förster Arne Petersen erläutert die Naturschutzmaßnahmen
Foto 3: Schäferin
Foto 4: Schafherde
   
Chronologie der Aktivitäten und unterstützten Projekte / Institutionen:

1991: Beginn des Projektes: Wiedervernässung der Pohnsdorfer Stauung
1992: Erste Flächenankäufe im Naturpark Aukrug
1992: Erste Flächenankäufe an der Kührener Au
1994: Beginn des Engagements in der oberen Treenelandschaft
1998: Gründung des Naturschutzvereins Obere Treenelandschaft
2000: Beginn des Naturschutzgroßprojektes Obere Treenelandschaft
2000: Gründung des Naturschutzrings Aukrug
2004: Beginn des Naturschutzprojektes Aukrug zur Umsetzung der Natura 2000-Ziele
2004: Gründung des Fördervereins Mittlere Treene
2004: Beginn des Naturschutzprojektes Mittlere Treene zur Umsetzung der Natura 2000-Ziele
2005: Beginn des Naturschutzprojektes Leezener Au-Niederung zur Umsetzung der Natura 2000-Ziele
2007: Gründung der DVL-Koordinierungsstelle (anfänglich unterstützt von der Schrobach-Stiftung)
2008: Gründung der Weideagentur (heute Artenagentur, anfänglich unterstützt von der Schrobach-Stiftung)
2008: Start der Lokalen Aktion Schwartau-Schwentine
2008: Beginn des Artenhilfsprojektes Fledermäuse
2010: Erste Flächenankäufe im Rahmen des Moorschutzprogramms

Wir danken Herrn Hans A. Petersen, Oeversee, freier Mitarbeiter des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, für die Zurverfügungstellung dieses Berichtes.


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