Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
  • Bild vom Pastorat Oeversee

.


18.06.2012

Zehn Jahre Förderkreis Arnkiel-Park

Bild - Zehn Jahre Förderkreis Arnkiel-Park
© Hans Petersen

5500 Jahre vom Heiligtum zum Steinbruch – 10 Jahre Engagement für die Erhaltung des archäologischen Kleinods in Munkwolstrup

Zehn Jahre ist wahrlich eine kurze Zeit im Vergleich zur Geschichte der Grabanlagen aus der Zeit der jüngeren Steinzeit vor etwa 5500 Jahren. In seinem Festvortrag berichtete   Dr. Bernd Zich, Abteilungsleiter am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle/Saale, über die Menschen, die diese sieben Gräber (Langbetten) auf einer Fläche von gut zwei Hektar gebaut haben. Insgesamt seien etwa 25000 dieser Gräber im norddeutschen Raum errichtet worden, was von einer hohen Erwartungshaltung der Menschen vom „Jenseits“ zeuge. Abgelöst wurde diese Grabkultur durch die Einzelgrabkultur der älteren Bronzezeit. Die Langbetten entwickelten sich in der christlichen Zeit zu Steinbrüchen, die Grabanlagen wurden zerstört. Umso wichtiger ist es, das Reste dieser Grabkultur für die Nachwelt erhalten werden. „Ich bin dieser archäologischen Anlage sehr verbunden und werde es auch in Zukunft sein“, sagt Zich, der die Ausgrabung und Rekonstruktion eines Langbettes im Jahre 2000 bis 2003 geleitet hat und auch Initiator für die Schaffung der archäologisch – landschaftlichen Parkanlage war.
Uwe Ketelsen, Vorsitzender des „Förderkreises Arnkiel-Park“, berichtet, dass der Förderkreis über 100 Mitglieder hat und bereits 95 Steinpatenschaften verkauft worden seien. Mit dem Geld seien die laufenden Unterhaltungskosten, Ersatzanschaffungen von Bänken und Tischen, neue Flyer und ein neuer Internetauftritt bezahlt worden. Ein Dankeschön gelte allen ehrenamtlichen Helfern. „Hier möchte ich ganz besonders Reinhold Petersen erwähnen, der seine handwerklichen Fähigkeiten und seine Ideen in die Gestaltung des Parks eingebracht hat“, bedauert Ketelsen den frühen Tod des Gründungsmitgliedes. Ein besonderer Dank gelte auch Gonde Clausen, der durch Steinspenden und maschinelle Hilfestellung die Rekonstruktion des Langbettes ermöglicht habe, Peter Otzen, der im Auftrage des Heimatvereins Schleswigsche Geest viele Jahre die Gräber gepflegt habe und ganz besonders auch der Familie Thaysen, die als Grundstückseigentümer für die Erhaltung der Gräber gesorgt habe. Ein besonderer Höhepunkt der Jubiläumsfeier, an der viele Mitglieder, Steinpaten und Freunde teilnahmen, war die Hissung der neuen Flagge mit dem Logo des Arnkiel-Parks. „Wir hoffen, dass durch die Flagge noch mehr Besucher auf unseren Park aufmerksam werden und hier eine Rast einlegen“, wünscht sich der Vorsitzende.
Der erste Stellvertreter des Landrates, Kreisrat Karl Ulrich Brüggemeier, hebt die Bedeutung des Arnkiel-Parks für die Region hervor. „Das rekonstruierte Langbett und die anderen Grabanlagen sind ein steinzeitliches Juwel, dass nicht nur der Gemeinde Oeversee und ihrer Umgebung, sondern unserer gesamten Region zusätzliche kulturhistorische, touristische und wirtschaftliche Impulse verleiht“. Im August 2003 habe der Kreis das geschützte Areal unentgeltlich der Gemeinde Sankelmark übertragen, und so auch einen materiellen Beitrag zur Entstehung des Arnkiel – Parks geleistet. Ein besonderer Dank gelte den ehrenamtlichen Helfern und Förderern für ihren Einsatz für dieses hervorragende Projekt. Der Amtsvorsteher Herbert Jensen und Bürgermeister Hans-Heinrich Jensen-Hansen wünschen dem Förderkreis weiterhin eine glückliche Hand und Uwe Ketelsen - als „Motor“ des Vereins - eine gute Gesundheit.
Prof. Claus von Carnap-Bornheim vom Landesmuseum Gottorp: „Ich bin regelmäßiger Gast im Arnkiel-Park, ich bin nie alleine, es sind immer geschichtsinteressierte Leute hier“. Ein Zeichen dafür , dass die Parkanlage sehr gut angenommen wird. „Ich wünsche dem Förderkreis weiterhin alles Gute und viele neue Ideen“.
Als neue Steinpaten konnten das Ehepaar Walter vom Gasthaus Frörup und die Redaktion des Treenespiegels in Tarp die Patenschaftsurkunden entgegennehmen. Mit Grillwurst von der Feuerwehr Munkwolstrup und musikalischer Unterhaltung durch das Blasorchester Uggelharde wurde das Jubiläumsfest des Förderkreises, auch wenn das Wetter nicht so gut war, zu einem schönen Erlebnis für die zahlreichen Gäste.

Fotos:
1) Die neue Flagge mit dem Logo des Arnkiel-Parks wird gehisst
2.) Das Ehepaar Walter nimmt die Urkunde aus den Händen von Uwe Ketelsen (r)  entgegen
3) Zahlreiche Mitglieder und Gäste feiern das Jubiläumsfest
4) Klaus Brettschneider nimmt die Urkunde für die Redaktion des Treenespiegels entgegen

Wir danken Herrn Hans A. Petersen, Oeversee, freier Mitarbeiter des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, für die Zurverfügungstellung dieses Berichtes.


Gesamtansicht