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  • Bild vom Pastorat Oeversee

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16.09.2013

Die Schlei von beiden Seiten erkundet

Bild - Die Schlei von beiden Seiten erkundet
© Hans Petersen

Die diesjährige Exkursion des Förderkreises Arnkiel-Park und des Naturschutzvereins Obere Treenelandschaft führte in die Schleiregion. Als Experten waren der Geologe und Pro-Historiker Sönke Grimm und die Biologin Dr. Wiebke Sach an Bord des vollbesetzten Busses, der von Claus Peter Autzen, Fa. Hansen-Borg sicher gefahren wurde. "Bei dieser Exkursion soll es um die Erkundung der 43 km langen und durchschnittlich 3 Meter tiefen Schlei, die die Landschaften Angeln und Schwansen voneinander trennt, gehen",  sagt Uwe Ketelsen, Vorsitzender des Förderkreises bei seiner Begrüßung. Dabei gehe es um Geologie, Biologie und geschichtliche Ereignisse   in dieser Region des Grenzlandes.
Der erste Stopp wurde am Haddebyer Noor eingelegt. Hier wurde von Sönke Grimm die Entstehung der Schlei in der Eiszeit erläutert und festgestellt, dass es sich bei der Schlei nicht um einem Fluss sondern ganz eindeutig um eine Förde (Fjord) handelt, der durch Gletscherzungen und Eiseinlagerungen in der  letzten Eiszeit (ca. 120000 bis 12000 Jahre v.Chr.) entstanden ist. Wiebke Sach erläutert die Flora und Fauna der Uferbereiche und der Flachwasserbereiche des Noors mit dem leicht salzhaltigen Wasser (0,2 -0,3 %). Die geschichtliche Bedeutung der Schlei in der Wikingerzeit (um 1000 n.Chr.) mit ihrem bedeutenden Handelszentrum Haithabu und dem Bau der Waldemarsmauer (650 - 1150 n.Chr.)  zum Schutz des dänischen Königreiches vor Angriffen aus dem Süden wurde den Teilnehmern deutlich gemacht. Mehrere Runensteine der Wikinger wurden besucht.
Der zweite Stopp wurde bei der Ortschaft Kosel, an der "Großen Breite" der Schlei gemacht. Hier wurde deutlich, wie unterschiedlich der Verlauf der Förde in ihrer Ausdehnung und der Verschiedenheit der Uferbereiche sich darstellt. Während das Schleiufer in weiten Bereichen flach und sumpfig ist, findet man hier eine sich stetig verändernde Steilküste vor. Hier wurde auch die Qualität des Schleiwassers angesprochen, das durch starke Nährstoffeinträge nicht von bester Qualität ist. Den Ursachen und Quellen der Einträge werde intensiv nachgegangen, sagt die Biologin Dr. Sach.
Der dritte Stopp fand in der Gemeinde Missunde statt, wo vor allem die geschichtlichen Ereignisse der Dänisch - Schleswig-Holsteinischen Auseinandersetzungen von 1848/50 und 1864 untersucht und erläutert wurden. Der Ortskern von Missunde, wo 1864 mehrere Häuser irrtümlich von preußischen Kanonen zerstört wurden und auf Kosten des preußischen Staates wieder aufgebaut wurden, war für die Teilnehmer der Exkursion eine sichtbare Hinterlassenschaft der damaligen Auseinandersetzungen zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein/Preußen.
Beim 4. Stopp am Ulsnis - Strand wurde ein schmackhaftes Picknick eingenommen. Hier wurde die touristische Bedeutung der Schlei für das nördliche Schleswig-Holstein hervorgehoben. In zahlreichen kleinen Häfen und Buchten liegen, wie hier in Ulsnis auch, zahlreiche kleine Sportboote und wertvolle Segeljachten.
Auch beim 5. und 6. Stopp in Maasholm und Arnis, der kleinsten Stadt Deutschlands, wurden die Eigenarten der Schleiregion verdeutlicht. In Maasholm mit Blick auf Schleimünde, wurden von den beiden Moderatoren die Hafen- und Küstenschutzmaßnahmen unter Berücksichtigung des Naturschutzes erläutert. Die historischen, restaurierten Bootsliegeplätze für die kleinen Fischerboote sind eine touristische Attraktion des kleinen Fischerdorfes an der Schlei. Die Stadt Arnis hat 306 Einwohner und erhielt 1934 das Stadtrecht. Vier spezialisierte Werften für kleine Boote bieten den Bewohnern qualifizierte Arbeitsplätze.
Vollgestopft mit Wissen über die Schleiregion und müde von den Wanderungen und der langen Fahrt bei gutem Wetter, endet die Exkursion bei strömenden Regen. In zügiger Fahrt ging es jetzt heimwärts.

Bilder: Von der Exkursion

Wir danken Herrn Hans A. Petersen, Oeversee, freier Mitarbeiter des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, für die Zurverfügungstellung dieses Berichtes


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