Amtliche Bekanntmachungen
15.10.2015
Neuer Brunnen für sauberes Wasser
Alte Anlage des Wasserverbandes Nord in Oeversee aus dem Jahr 1971 muss ersetzt werden, Investition von 400.000 Euro
In 66 Gemeinden zwischen Harrislee und Hallig Hooge, von der dänischen Grenze bis hinunter nach Süderoog trinken Menschen und Tiere das Wasser in hoher Qualität aus den Brunnen des Wasserbandes Nord (WVN) bei Oeversee. Aus 12 Brunnen mit einer Tiefe zwischen 132 und 332 Metern und gebaut zwischen 1960 und 2010 wird das kostbare Nass gefördert. Damit alle ihren Durst löschen können müssen im Jahr 7,5 Mio. Kubikmeter aus der Tiefe an die Oberfläche befördert werden. Nun sind die Filter des Brunnens sechs dicht, er muss neu gebaut werden. „Dafür und für den Rückbau nehmen wir 400 000 Euro in die Hand“, erklärt der Geschäftsführer des WVN Ernst Kern.
Eine Hamburger Fachfirma ist mit umfangreichem Personal und Gerät vor Ort an der Barderuper Straße, nur 300 Meter vom WVN-Grundstück entfernt. Seit September wird gebohrt, Erdaushub abgefahren und dann die wasserführenden Rohre eingesetzt. Bis November sollen die Arbeiten beendet sein. Dann werden Filterkies, Fußzementation, Wickeldrahtfilter, Blindrohr und ein Sumpfrohr verbaut sein.
Der alte Brunnen sechs ist seit 1971 in Betrieb. Er war 311 Meter tief, schaffte rund um die Uhr 181 cbm pro Stunde, hat laut Zähleruhr 44 Mio. cbm geliefert. „Nun haben sich Schlitze im Filter durch Alterung zugesetzt, die Fördermenge ließ unverhältnismäßig stark nach“, erklärt der Geologe Christian Liebau von GeoSystem Kiel, der den WVN seit Jahren in geologischer Hinsicht berät. Er wird auch den aufwendigen Rückbau mit überwachen. Teilweise werden die Rohre verfüllt, es muss eine Sperre eingelassen werden, damit kein oberflächennahes Grundwasser in die 15 Mio. Jahre alten Schichten in der Tiefe eindringen kann, der Grundwasserleiter wird damit geschützt.
Der neue Brunnen findet seinen Platz nur 10 Meter daneben. „Das ist möglich, weil die Schichten dort unten sehr gut wasserführend sind, der alte Brunnen beeinflusst den neuen nicht“, so der Geologe. Dieser Brunnen wird 225 Meter tief sein. 150 cbm Wasser in der Stunde werden gefördert. Wenn die Rohre eingelassen sind und alles angeschlossen ist, wird oben ein zwei Mal drei Meter Häuschen als „Brunnenstube“ gebaut. Das gesamte 400 qm große Areal wird dann eingezäunt und bildet die „Schutz- Zone 0“ für den neuen Brunnen des Wasserverbandes.
Fotos: Bei der Arbeit mit schwerem Gerät: Geologe Christian Liebau, Wassermeister Axel Müller und Mitarbeiter NORD Bohr- und Brunnenbau sowie Aufnahmen der Gesamtanlage.
Wir danken dem sh:z / Flensburger Tageblatt für die Zurverfügungstellung dieses Berichtes. Titel: „Neuer Brunnen für sauberes Wasser“ – sh:z / Flensburger Tageblatt vom 15.10.2015
Text und Fotos: Peter Mai